Fledermäuse in der Martinskirche zu Vöhl
-Betreuung, Beobachtung, Zählung, Kartierung und Reinigung-
Seit Jahren beherbergt die Vöhler Kirche in den Sommermonaten ca. 400 – 700 Fledermäuse. Unter dem Kirchendach versammeln sich im Frühjahr die Weibchen des Großen Mausohres. In sog. Wochenstuben besiedeln sie den Dachstuhl der Vöhler Kirche, um hier ihre Jungen zu bekommen und aufzuziehen. Dieses Fledermausquartier wird von den Tieren von Generation zu Generation jedes Jahr wieder aufgesucht.
Vor Jahren wurde der Dachboden bereits besonders saniert, um Beschädigungen durch Kot etc. zu verhindern. Das Quartier wird in den Wintermonaten, wenn die Tiere in den Winterquartieren sind, gereinigt und für das nächste Jahr vorbereitet.
Die Betreuung des Fledermausquartiers, umfasst Ausflugszählungen, Hangplatzzählungen, Reinigung und Kontrollen, die in gewissen Abständen durch das Fledermausteam von Asel durchgeführt werden. Die Daten die bei den Zählungen erhoben werden, fließen in eine zentrale Datenbank des NABU ein. Hier werden sämtliche Ergebnisse zusammengefasst, um einen Überblick über die Population der Fledermäuse zu gewinnen.
Im Rahmen der bevorstehenden Kirchensanierung standen und stehen auch im Bereich des Fledermausquartiers Baumaßnahmen an. Diese wurden/werden bei der Planung und Umsetzung besonders berücksichtigt und werden erst im Winter, nach dem Verlassen der Flugkünstler, beginnen.
Insbesondere sei hier genannt, dass auf Nachfrage der Hangbalken, sowie die Bretter am Hangplatz nicht erneuert und somit erhalten wurden. Darüber hinaus konnten durch uns Kotbleche angebracht werden. Wünschenswert wäre aus meiner Sicht noch, dass das Giebelfenster in Richtung Dorfkern ein Einflugloch bekommen müsste. Die Tiere fliegen derzeit zum großen Teil durch die zerbrochenen Fensteröffnungen.
Durch das umsichtige Handeln der Baufirmen (in Rücksprache mit der Architektin und mir) konnten wir erreichen, dass sich die Population in der Vöhler Kirche, entgegen anderen Quartieren nicht nur stabilisiert, sondern sogar noch verbessert hat. Wir haben kaum noch Todfunde zu beklagen und die Anzahl der Tiere steigt langsam, aber sie steigt.
Wie jedes Jahr ist auch jetzt schon wieder eine Kamera von mir installiert und sendet je nach Einstellung, Bilder vom Hangplatz.
Ein besonderer Dank geht an Sie Herr Eisenberg und den Kirchenvorstand, die es ermöglichen dass sich die Tiere dort so ungestört entwickeln können. Es ist nicht selbstverständlich, dass man so viel Verständnis für ein derartiges Projekt entgegen gebracht bekommt.
Viele Grüße
Thomas Ruch